Aschau könnte erste CO2-neutrale Gemeinde des Landkreises werden

1. Aschauer Klimatag war großer Erfolg

Ob klimafreundliche Gartengestaltung, Anschluss an die Heizzentrale der Nahwärme in Hohenaschau oder umweltfreundliche Haushaltsführung: Während des 1. Aschauer Klimatages konnten sich die Prientaler einen Überblick über Möglichkeiten des eigenen, klimafreundlichen Verhaltens vor Ort verschaffen. Gleichzeitig gab es einen regen Austausch und viele Ideen darüber, wie sich Aschau zukünftig noch klimafreundlicher gestalten könnte. Mit dieser positiven Resonanz hat der Chiemgauer Luftkurort beste Chancen, erste CO2-neutrale Gemeinde des Landkreises zu werden, wie Bürgermeister Solnar in Aussicht stellte.

Am 20. September 2019 fand in Aschau der 1. Aschauer Klimatag statt. Organsiert von der Aschauer Bürgerliste (ABL), waren wir selbst von den positiven Rückmeldungen zu ihrer Aktion überwältigt:

„Mich hat es sehr gefreut, dass auch viele Kinder an unserer individuellen Rallye, bei der Kartoffelstempel gesammelt wurden, teilgenommen haben“, freut sich Bernhard Pflüger von der ABL, der den Stand beim Pfingstl zum Thema Konsumverhalten betreute. „Die Kinder waren begeistert davon, dass wir vor Ort zeigten, wie man Bienenwachstücher herstellt und auch, was man wie damit lagern kann.“ So erfuhren die Aschauer Bürger nicht nur, wie sie sich selbst einen Alufolienersatz schaffen können, sondern auch, dass dieser perfekt für Brot, Käse oder das Abdecken von Resten geeignet ist. Gegen eine kleine Spende durften die vor Ort hergestellten Bienenwachstücher sogar mitgenommen werden.

Die Erwachsenen begrüßten zudem, dass die Thematik des bewussten, eigenen Verhaltens angesprochen wurde. So stellte die ABL am Stand verschiedene Stoffbeutelgrößen für Obst, Gemüse & Co. aus, die zum plastikfreien Einkaufen hervorragend geeignet sind. Ein Renner war auch die Frage, wie und wo es vor Ort möglich ist, mit eigenen Behältern in Aschauer Geschäften einkaufen gehen zu können.

Energie als großes Thema

„Ich bin sehr angetan von dem regen Interesse der Aschauer Bürgerinnen und Bürger“, erklärt Bürgermeister Peter Solnar, der mit am Stand der Heizzentrale der Nahwärme-Versorgung in Hohenaschau vertreten war, „der erste Schritt bezüglich der Nahwärme ist getan, nun geht es darum, sie weiter umzusetzen.“ Mit dem Blick auf das bisher erreichte und auch auf die Nachfrage der Bürger, selbst an die Nahwärme angeschlossen zu werden, ergänzt Solnar: „Aschau könnte im nächsten Jahr die erste Gemeinde des Landkreises werden, die CO2-neutral ist. Daran werden wir jetzt arbeiten.“ Immerhin waren auch die immer noch aktuellen ABL-Karten von 1989, auf denen Energiesparideen gelistet sind, heiß begehrt, wie Pflüger begeistert konstatierte.

Klimafreundliche Gärten und Balkone

Am Bahnhof konnten sich interessierte Bürger über das Thema klimafreundliche Gartengestaltung informieren. Hier standen Ludwig Moosmüller, Peter Mohr und Johanna Stegherr für Fragen zu Themen wie Humusbildung, insektenfreundliche Gärten und Artenvielfalt im Allgemeinen zur Verfügung. Frau Höper, eine Aschauer Bürgerin, kommentierte begeistert: „Das große Wissen vom Ludwig ist so beeindruckend. Er müsste viel öfter die Möglichkeit haben, darüber zu sprechen, vor allem auch gegenüber seinen Kollegen!“ Andere Bürger nutzten den Klimatag, um der Gemeinde selbst einige konkrete Anregungen weiterzugeben. So kam zum Beispiel der Vorschlag, keine Vorgärten mit Schotter und ohne Grünbepflanzung mehr zuzulassen.

Bei den meisten der vielen Standbesucher waren die behandelten Garten-Themen schon sehr präsent. Sie nutzen bereits den eigenen Kompost im Garten und schaffen dort, oder auf dem Balkon, Oasen für die Artenvielfalt. „Es war schön zu erleben, dass bereits viele Menschen kleine Dinge tun, um unsere Erde lebenswert zu gestalten“, zeigt sich Johanna Stegherr von dem Umweltbewusstsein der Aschauer Bürger beeindruckt.